Mental Load meint all das „Zeug“, das du in deinem Kopf hast, wenn du nicht nur für dich, sondern auch für andere Verantwortung übernimmst, organisierst, strukturierst, planst, Dinge erledigst – so wie das in einer Familie der Fall ist. Mental Load lässt sich einfach beschreiben, hat aber mehrere Dimensionen. Nicht jede Dimension ist für jede:n gleich wichtig. Finde hier heraus, welcher Aspekt von Mental Load für dich am relevantesten ist!
Viel Zeug im Kopf zu haben verursacht Stress. Manchmal auch dauerhaften Stress, der belastend und nicht gesund ist. Für dich stellt sich daher die Frage, wie du deinen Mental Load reduzieren kannst.
Hierfür gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. Frage dich:
So individuell die Situation und die Bedürfnisse sind, so unterschiedlich sind auch die Wege, mit Mental Load, Stress und Belastungen umzugehen. Der pme Familienservice hilft dir dabei – mit Fachvorträgen, Gruppencoachings und unserer Hotline.
https://www.familienservice.de/en/veranstaltungen?stichwort=mental%20load
Bei Mental Load geht es nicht nur um den tatsächlichen Umfang der übernommenen Care-Arbeit und den damit verbundenen Stress, sondern auch um das Selbstbild und die Rollenwahl.
Wird die Rolle nicht freiwillig gewählt, führt das zu permanenten kleineren und größeren Konflikten. Da grummelt etwas, mal mehr, mal weniger sichtbar. Das wirkt sich auch auf die Qualität deiner Paarbeziehung aus.
Relevante Fragen für dich sind:
Deine Frage ist also, wie ihr euch als Paar seht und ob ihr ein gemeinsames Bild von eurer Beziehung habt. Das kannst du natürlich nur gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin beantworten.
Wie ihr darüber ins Gespräch kommen könnt und was dabei wichtig ist, darin unterstützt dich der pme Familienservice – mit Fachvorträgen, Gruppencoachings und unserer Hotline.
Dich beschäftigen weniger die individuellen Dimensionen des Mental Load als vielmehr die gesellschaftlich-strukturellen Rahmenbedingungen. Wenn unbezahlte Care-Arbeit hauptsächlich auf den Frauen lastet und sie deswegen weniger Zeit in bezahlte Erwerbsarbeit investieren können, führt das zu deutlichen finanziellen Einbußen heute und im Alter.
In der strukturellen Dimension von Mental Load spielen mangelnde Vorbilder, unreflektierte Zuschreibungen sowie steuerliche, familien- und unternehmenspolitische Rahmenbedingungen eine große Rolle. Beispielsweise nimmt nur ein Viertel der Väter Elternzeit und davon die meisten nur zwei „Vätermonate“. Aktive Vaterschaft und partnerschaftlich geteilte Care-Arbeit sind damit im Alltag wesentlich weniger sichtbar als die traditionelle Rollenverteilung. Das Steuerrecht mit seinem Ehegattensplitting fördert zudem diese klassische Rollenverteilung. Sie wird weiterhin gesellschaftlich als „normal“ empfunden, und bestehende gesellschaftliche Konventionen werden nicht in Frage gestellt.
Für dich stellt sich die Frage, wie du dich und was du in diesen Rahmenbedingungen bewegen kannst. Hierfür gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. Frage dich:
Auch bei diesen Fragen unterstützt dich der pme Familienservice – mit Fachvorträgen, Gruppencoachings und unserer Hotline.
Du fährst auf Dienstreise. Damit die Kinder gut aufgehoben sind, sorgst du im Vorfeld dafür, dass genügend saubere Wäsche im Schrank liegt, der Kühlschrank gefüllt ist und eine befreundete Mutter deine Tochter zum Fußballtraining mitnimmt.
Dir kommt der Gedanke, dass dein:e Partner:in lediglich seine oder ihre Reisetasche packt, wenn er oder sie auf Dienstreise fährt.
Der Sonntagabend könnte eigentlich ganz entspannend sein: die Füße hochlegen und durchatmen. Aber in deinem Kopf tobt die To-do-Liste für die kommende Woche. Was muss bis wann getan, abgesprochen und geplant sein? Wer muss wann an was erinnert werden? Am besten stehst du vom Sofa auf und erledigst jetzt schon das eine oder andere, dann wird es morgen nicht so stressig.
Dein Job macht dir Spaß, du würdest gerne mehr arbeiten. Gegen ein bisschen Karriere hättest du auch nichts. Aber irgendwer muss sich ja um die Kinder kümmern. Dabei sorgst du dich gleichzeitig um deine Rente, die angesichts deiner Teilzeitarbeit nicht üppig ausfallen wird.
Ihr seid ein eingespieltes Paar. Aber in regelmäßigen Abständen streitet ihr über die herumfliegenden Socken, das schmutzige Geschirr und das Elterntaxi zum Kindergeburtstag. Die Konflikte und der Frust in der Beziehung werden mit den Jahren eher größer als kleiner.
Du fühlst dich ausgelaugt, Müdigkeit ist dein steter Begleiter. Nachts wachst du auf, und dir fällt ein, dass das Brot für die Schulpause noch im Tiefkühler liegt. Wenn du einen Film anschaust, läuft in deinem Kopf oft ein zweiter Film mit: Was muss ich alles tun, sobald der Film zu Ende ist? Abschalten, das ist ein Wort aus der Vergangenheit.
Mit der Rollenverteilung in eurem Haushalt und der Familie bist sowohl du als auch dein:e Partner:in zufrieden. Für unliebsame Aufgaben und Verantwortlichkeiten habt ihr eine einvernehmliche Lösung gefunden.
Du lebst in einer klassischen Rollenverteilung. Obwohl du dieses Modell gemeinsam mit deinem Partner:in festgelegt hast und du über ihn oder sie finanziell abgesichert bist, schleicht sich bei dir die Frage ein, ob so eine Abhängigkeit noch zeitgemäß ist und was das mit eurer Paarbeziehung macht.
Du hast das Gefühl nichts wirklich gut zu machen. Kinder, Haushalt und Arbeit – das machst und kannst du alles, aber du wirst niemandem gerecht. Du hast ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern, den Kolleg:innen, dem oder der Partner:in, der Nachbarin, dem Sportverein – irgendwen lässt du immer hängen. Dein Hamsterrad siehst du deutlich, aber du kannst den Ausstieg nicht finden.
„Alleinerziehend trotz Partnerschaft“ – mit dieser Beschreibung kann ich etwas anfangen.
Dein:e Partner:in möchte am Wochenende mit den Kindern nicht auf den Spielplatz gehen mit dem Hinweis, dass er oder sie auch mal ausspannen muss. Dass es im 21. Jahrhundert noch immer einen Gender Care Gap (rund 50 %), Gender Pay Gap (im Schnitt 18 %), Gender Pension Gap (knapp 60 %) und steuerlich finanzierte Hausfrauenehe gibt, findest du ungeheuerlich. Du fragst dich, wann dein Wochenende eigentlich beginnt.